Elf Tipps, die den Job-Alltag besser machen
Business-Romantik für Chefs und Mitarbeiter
Am Valentinstag feierten wir die Romantik. Millionen Paare ließen sich etwas Besonderes einfallen, um wie beim ersten Rendezvous die Herzen höher schlagen zu lassen.
Aber nach Candlelight-Dinner und Blumen wartet dann am nächsten Morgen wieder die Arbeit – und oft die Ernüchterung nach dem Zauber.
Doch das muss nicht so sein. Tim Leberecht, Autor des gerade erschienenen Buches „Business-Romantiker: Von der Sehnsucht nach einem anderen Wirtschaftsleben“ glaubt, dass auch unser Job eine Herzenssache sein kann und hat 10 konkrete Tipps, um den Arbeitsalltag „romantischer“ zu gestalten:
- Anschwitzen: Anstatt direkt zur Arbeit, gehen Sie erst einmal so richtig tanzen – und zwar um 6:30 in der Frühe. Daybreaker macht’s möglich. Es ist eine Art Wander-Club, der Sie dazu einlädt, sich mit Hunderten anderer Erwerbstätiger morgens ausgelassen zu bewegen.
- Anquatschen: Nachdenken und Kraft sammeln in der U-Bahn auf dem Weg zur Arbeit? Nein, sprechen Sie Fremde an! Eine Studie der Universität Chicago hat ergeben, dass dies ein ausserordentliches Glücksgefühl erzeugen kann. Sogenannte Mikro-Aktionen beinflussen unsere Emotione mehr als wir ahnen. Und die kleinen Grenzerfahrungen, die Sie ein bissschen aus Ihrer Wohlfühlzone hinauskatapultieren, können Sie dann im Büro fortsetzen.
- Platz und Rollen tauschen: Tauschen Sie Arbeitsplätze und vielleicht sogar Rollen mit Kollegen. Die Bank Credit Suisse hat zum Beispiel einen Grossteil ihres Offices in Zürich in einen offenen Co-Working Space umgewandelt, was bei der Belegschaft sehr gut ankam. Vielelicht können Sie ja sogar Ihren Chef überreden, für einen Nachmittag Rollen und Verantworlichkeiten zu tauschen – Sie werden beide Ihren Horizont erweitern und sich besser verstehen.
- Umwege gehen: Der US-Online-Händler Zappos designt seine Räumlichkeiten ganz bewusst für sogenannte „people collisions“ – zufällige Begegungen am Arbeitsplatz. Tech-Firmen wie Samsung legen beim Office Design Wert auf Umwege. Was sind Ihre?
- Überraschen: Laden Sie einen Kollegen zum Mittagessen ein, den Sie noch nie getroffen haben. Überraschen Sie ihn oder sie mit einem „zufälligen Akt der Freundlichkeit“, so wie das die holländische Fluggesellschaft KLM gemacht hat mit unerwarteten Geschenken für verdutzte Reisende oder jetzt auch der Privatwohnungsvermittler Airbnb, der seine Kunden für „spontane Ausdrucke der Gastfreundschaft“ (z.B. den Versuch, einen Fremden zum Lachen zu bringen) belohnt.
- Geben: Unterbrechen Sie Ihre Arbeit für 30 Minuten für einen guten Zweck. Spenden Sie an eine gemeinnützige Organisation oder helfen Sie als Freiwilliger bei einem Online-Projekt mit. Studien belegen, dass Sie sich produktiver und zufriedener fühlen werden.
- Zeit nehmen: Führen Sie extreme, „dicke“ Meetings durch: Anstelle von Telefonkonferenzen verbringen Sie den Tag nur mit einem Kollegen oder einer Kollegin, ohne von Team-Diskussionen und Email abgelenkt zu werden. Schliessen Sie sich in einen Konferenzraum ein, gehen Sie auf einen Spaziergang, reden Sie, hören Sie zu, seien Sie voll und ganz da – bis die Arbeit getan ist.
- Speed-Dating: Halten Sie extreme, „dünne“ Meetings: Produktdesignfirma Frog veranstaltet sogenannte „Speed-Meets“, bei denen sich alte und neue Mitarbeiter wie beim Speed-Dating für jeweils eine Minute für ein Blitz-Gespräch gegenüber sitzen, bevor Sie dann beide zum nächsten Partner weiterziehen.
- Lernen: In der Etsy School des E-Commerce-Anbieters Etsy unterrichten Mitarbeiter Klassen für Mitarbeiter, zu Gebieten wie Tangotanzen oder Filmgeschichte. Machen Sie Ihre geheimen Leidenschaften und Ihre Hobbies zum Thema der Weiterbildung. Sie lernen – und lernen sich besser kennen.
- Ausklingen: Beenden Sie den Tag schliesslich mit einem intimen Kerzenlicht-Dinner, zu dem Sie Ihr Team oder Ihre Kollegen aus anderen Abteilungen einladen, sowie Gäste von ausserhalb der Firma. Sprechen Sie über Arbeitsthemen sowie Themen, die Sie alle angehen, auch ausserhalb der Arbeit. Erwarten Sie von jedem einen Toast und schliessen Sie einen Pakt, dass das Gesagte den Raum nicht verlassen wird.
Fragen Sie sich jeden Tag: Wenn ich nur noch sechs Monate hier wäre, was wäre das grösste Geschenk, das ich meiner Firma hinterlassen kann? Und im Gegenzug: Was ist es, das Sie während dieser sechs Monate noch erleben wollen? Und dann beginnen Sie sofort mit der Umsetzung – nach dem frühmorgendlichen Tanzen und hoffentlich für länger als nur für die nächsten sechs Monate.
Dieser Artikel erschien ursprünglich in Bild.